Statement Nanak Dev Kaur
Die Witwe von Nanak Dev Singh Khalsa hat sich zu dessen Gong-Erbe geäußert, hier ihre Stellungnahme*
Auf welcher Grundlage betrachtet sich Ada Devinderjit als Nanaks Nachfolgerin im Ausbilden von White Sound Gong?
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Als Nanaks Frau wurde ich gebeten, auch etwas aus meiner Sicht zu dem Thema Nachfolge zu sagen. Es sind zwei Dinge, die mir diesbezüglich wichtig sind, die aber zusammen gehören.
Frage: Warum muss es denn überhaupt ein paar offizielle Nachfolger für meinen Mann geben? Warum können denn nicht alle, die das Gongspiel von ihm gelernt haben, auch unterrichten? Wir sind doch schließlich im Wassermannzeitalter und das hierarchische Lehrer-Schüler-Denken ist doch inzwischen veraltet.
Antwort: Was das Unterrichten angeht, habe ich eine andere Position. Ich empfinde es als eine Verwechslung, dass die Augenhöhe des Wassermannzeitalters gerne gleichgesetzt wird mit: „Wir alle können doch alles eh schon und sind eigentlich schon erleuchtet, wenn wir uns nur nicht selbst mit negativen Glaubenssätzen blockierten“. Diese Haltung ist m. E. auch ein Kennzeichen für das Kali Yuga (Anmerkung: Kali Yuga, aus der indischen Mythologie, Eisen-Zeitalter von Streit und Verderben): „Wenn du in einer Zeit lebst, in der die Schüler mehr Zeit damit verbringen möchten zu lehren als zu lernen, dann weißt du, du bist im Kali Yuga.“ Nanak hat das gerne zitiert!!!
Ich befürchte Folgendes: Was passiert, wenn jetzt alle möglichen Leute das Gongspiel unterrichten? Es entsteht der Eindruck, dass hier ein neuer Markt entsteht und das wird vielleicht die falschen Leute anziehen. Weil jeder, der das Gongspielen von Nanaks Schülern lernt, auch wiederum glauben wird, er könne es sofort unterrichten. Es geht dann womöglich hauptsächlich darum, Geld zu verdienen oder sein spirituelles Ego zu nähren, und nicht mehr um die Heilarbeit.
Irgendwann wird es ein Überangebot geben und um sich voneinander zu unterscheiden und Kundschaft anzulocken, muss die eigene Note betont werden oder Dinge hinzugefügt bzw. weggelassen werden. Die Gongs können dann auch aus China sein, weil sie billiger sind und sich mehr Leute das leisten können. Die Ausbildungspreise und -zeiten werden sinken, weil man sich gegenseitig unterbietet.
Leider ist es dann auch in den Köpfen nichts mehr wert, sondern nur eine weitere Welle auf dem Esoterik-Markt. Irgendwann landet das Gongspiel auf dem spirituellen Grabbeltisch, verramscht als Sonderangebot. Ich halte diese Tendenz für gefährlich. Je mehr die Preise und Ausbilder-Qualifikationen sinken, umso mehr sinkt damit auch der Respekt vor diesem machtvollen Instrument.
Und umso mehr besteht die Gefahr, durch Leichtfertigkeit und Unterschätzung Schaden bei denen anzurichten, die sich vertrauensvoll und offen in eine Gongmeditation begeben. Die Gongmeditationen geraten in Verruf und eine wertvolle Heilmöglichkeit geht der Welt verloren. Ich fände es darum schön, wenn alle die, die mein Liebster mir nicht genannt hat, aus Respekt vor ihm und seiner Einschätzung Zurückhaltung walten lassen würden.
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– im Oktober 2015
* Diese Worte Nanak Dev Kaurs bezogen sich auch auf Adas Zusammenarbeit mit Gérard Jap Nirantar, mit dem Ada Devinderjit seinerzeit eine Nachfolge-Ausbildung aufbaute (s. auch "Auf der anderen Seite") und auf Satya Singh Renner. Diese Drei waren von Nanak Dev Singh ihr gegenüber als mögliche Nachfolge benannt worden. Ada Devinderjit war 2014 auf Nanak Dev Singh zugegangen mit der Frage, was sie denn noch brauche, um White Sound Gong auszubilden, und hatte von ihm entsprechende Lehren erhalten.